Mit einem höhnischen Grinsen bittet der Tod zum Tanz. Die Szene mutet makaber an: Da hält der Tod – dargestellt in Form eines Skeletts – eine Frau im Arm, während die aus Knochenmännern bestehende Musikkapelle ein Todeslied anstimmt. Der Bogen des Geigers besteht aus einem Sensenblatt, der Trommler schwingt Arm- und Oberschenkelknochen.
So skurril der Totentanz in der Beinhauskapelle sein mag, die Szenen üben eine eigenwillige Anziehungskraft auf den Betrachter aus. Das Gemälde wurde 1723 vom Kirchenmaler Johann Jakob Winter mit Ölfarben auf das aus Tannenholz gefertigte Gewölbe aufgemalt. Als Vorbild diente der berühmte Basler Totentanz, der nur noch in wenigen Stücken erhalten ist. Auf dem Bilderfries, das die gesamte Kapelle umgibt, tanzt der Tod mit Personen, ganz egal welchem Alter oder welchem Stand sie angehören.
Somit ist der Bleibacher Totentanz eine Erinnerung und Mahnung an die Lebenden, dass der Tod allgegenwärtig ist und nur der Glaube an Gott den Menschen vor den Qualen der Hölle retten kann.
Dank mehrmaliger Restauration konnte der Totentanz in der St. Georgs Kirche in Bleibach bis heute erhalten werden. Als einziger vollständig erhaltener Totentanz in Südbaden ist er ein einmaliges kirchengeschichtliches Kleinod von unschätzbarem Wert.
Führungen zum Totentanz ab 1. April bis Ende Oktober jeweils am 1. Mittwoch des Monats ab 14:30 Uhr.
Für Gruppen nach Anmeldung bei ZweiTälerLand Tourismus, Tel: 07685 19433.
Der Zugang zur Kapelle ist barrierefrei.