Gertrud Kolmar (1894–1943) gilt als bedeutende deutschsprachige
Dichterin, die jedoch bis heute nicht ausreichend gewürdigt wird. Die Lektüre ihrer Gedichte und Texte ist zwangsläufig mit dem Wissen um ihre Ermordung in Auschwitz verknüpft. Gleichaufs Porträt zeigt Gertrud Kolmar als eine radikale Dichterin, die in keine Kategorie passt. Sie schreibt zart und hart, poetisch, prosaisch, dramatisch, lässt Frauen und Männer, Tiere, Pflanzen und Dinge sprechen. Sie schreibt über Ankommen und Weggehen, Stillstand und Bewegung, über Frau-Sein, Mann-Sein und Kind-Sein, Pflanzen und Tiere, Krieg und Frieden, Fremdheit und Nähe. Und sie tut das nicht nur wortgewaltig und voller starker Bilder, sondern zuweilen sogar komisch bis hin zum Grotesken.
Zur Lesung aus der Biografie liest die Schauspielerin und Sprecherin Doris Wolters Gedichte und Prosa von Gertrud Kolmar.