Jokilibrunnen
Der Brunnen aus dem Jahre 1840 steht in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Traditionsgasthaus Sonne.
Beschreibung
Endingen gilt als eine der Hochburgen der alemannischen Fasnet.
Im Mittelpunkt steht die „Urgestalt“ der Endinger Fasnet, der Jokili, verwandt mit dem „Joculator“, dem höfischen Spaßmacher im Mittelalter. Der Endinger Jokili wird im Jahre 1782 urkundlich erwähnt, als auf dem Marktplatz der Stadt das Fasnetspiel „Jokilis Heimkehr“ aufgeführt wurde. Mit der Figur auf dem Jokilibrunnen wurde ihm im „Erznarrennest“ Fronhof ein Denkmal gesetzt.
Der Endinger Bildhauer Heinrich Schaeffert schuf zur Fasnet 1957 den Jokilibrunnen mit dem in Kunstsandstein gegossenen Jokili, das heute im Heimatmuseum steht. 1979 wurde eine originalgetreue Kopie in Metallguss aufgestellt, die der Verwitterung besser standhält.
Jedes Jahr vor der Jahreszunftsitzung der Endinger Narrenzunft 1782 im November wird hier der „Jokiligeist“ abgeholt, mit dem die Zunftmitglieder in einer überlieferten Zeremonie vereidigt werden.
An der Stelle des heutigen Jokilibrunnens stand einst der Fronhofbrunnen von 1858. Dieser wurde während einer öffentlichen Körung* im Jahre 1942 von einem wildgewordenen Bullen zerstört. Als Ersatz stand hier ein Betontrog, bis 1957 der neue Jokilibrunnen erstellt wurde.
* Körung ist die Auswahl von geeigneten Tieren für die Zucht. Im Endinger Fronhof fanden bis in die 1950er Jahre regelmäßig Viehmärkte statt.
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Adresse
Jokilibrunnen
Fronhof
79346 Endingen